Sommerloch bei der Deutschen Bahn? Gibt es nicht!

Mainz_Hauptbahnhof_StichedÄrger um das Mainzer Bahn-Stellwerk

(ARK) Die Bahn ist bekannt dafür in Saisonspitzen für Schlagzeilen, zu sorgen. Mal sind es die Klimaanlagen die bei heißen Sommertemperaturen in die Knie gehen und die Fahrgäste schwitzen lässt und im Winter funktionieren dafür die Heizungen nicht. Dass bei der Bahn, gefühlt, fast jeder Zug mit Verspätung eintrifft oder abfährt, ist dagegen schon fast banale Normalität. Die Bahn wäre aber nicht die Deutsche Bahn, wenn sie auch dabei die zahlende Kundschaft nicht vollends auf das Abstellgleis abschieben würde. So geschehen im Mainzer Hauptbahnhof.

Ein Sommerloch bei der Deutschen Bahn gibt es nicht und so muss dann auch das Bahnpersonal aus dem Urlaub zurückbeordert werden. Ob diese dann per Bahn und mit Verspätung zur Dienststelle antreten bleibt derweil unbekannt. Die bislang Verbliebenen stapeln inzwischen weiter massig Überstunden und versuchen in Unterbesetzung das Mainzer Stellwerk zu regeln und Kranheitsfälle zu kompensieren. Dort müssen Züge eingewiesen oder umgeleitet werden. Diese verantwortungsvolle Aufgabe sorgte indes dazu, dass in den letzten Tagen kaum noch etwas ging auf dem Mainzer Hauptbahnhof. Der Personennahverkehr muss dann auch auf die Haltestelle verzichten und gibt dies per Mikrofondurchsagen an das irritierte und zunehmend genervte Fahrgastpublikum weiter.

Ab Montag sei wieder Besserung in Sicht. Nach einem Krisentreffen mit den Führungsetagen der Deutschen Bahn, der DB-Netz AG und der Ministerpräsidentin aus Rheinland-Pfalz Malu Dreyer (SPD), gab es vorsichtigen Optimismus. Die Ministerpräsidentin hielt ihre Verärgerung dabei kaum vor vorgehaltener Hand. Die DB-Netz-AG habe die Verpflichtung ihre Stellwerke so zu betreiben, dass ein reibungsloser Bahnverkehr bewerkstelligt werden könnte.

Könnte, nicht muss. Ab Montag soll sich die prekäre Situation also wieder verbessern. Währenddessen erhalten die verärgerten Fahrgäste einen kleinen Einblick über die Arbeitssituationen der Deutschen Bahn. Hier sollen Mitarbeiter, bis zu 500 Überstunden aufgebaut haben und noch nicht einmal den Urlaub aus dem letzten Jahr nehmen können. Die Deutsche Bahn betreibt eine Preispolitik, deren Einsparungsmaßnahmen nicht nur die Fahrgäste zu spüren bekommen, vor allem nämlich die Mitarbeiter, die auch in diesem Fall mal wieder das letzte Rad am Wagen darstellen.

Bildquelle: By MzMzMz, via Wikimedia Commons. Titelbild Quelle: By JuergenG  Wikipedia via Wikimedia Commons

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