Symbol der Freiheit? Nord Korea setzt auf offenens Smartphone-Betriebssystem

Kim Jong Un auf Werksbesuch. (Quelle:weibo.com) via Chip.de
Kim Jong Un auf Werksbesuch. (Quelle:weibo.com) via Chip.de

(ARK) Das Nord-Koreas Diktator Kim Jong Un auf Exportartikel und Elektronik aus dem Westen steht, ist bekannt. Oftmals ist der noch junge Staatsmann in passenden Posen abgelichtet, auf seinem Regierungsschreibtisch steht wohlplatziert ein Apple iMac und NBA-Basketball gehört zu seinen Lieblingssportarten. Nun bastelt Kim Jong Un an seinem eigenen Smartphone und auch in Nordkorea funktioniert Googles Android – das freie Betriebssystem.

Ob Google mit solch einem Vergleich: Offenes OS – Diktatur, medienwirksam Kapital wirtschaften kann, bleibt sicher eine Frage der Auslegung. Staatsmann Kim Jong Un jedenfalls begrüßte im April dieses Jahres den Unternehmens-Chef von Google, Eric Schmidt, in seinem Kontrollzentrum in Pjöngjang. Nach Schmidts Besuch erklärte er im Wall Street Journal, dass Technologie dabei helfen könne, einen Wandel zu vollziehen. Allerdings betonte der Firmenchef aus Mountain View, Kalifornien aber auch, dass es eine dunkle Seite der digitalen Entwicklung gebe, welche autografischen Regimen noch mehr Machtpotenzial liefert und Überwachungsstaaten Technologie bietet, um aufkommende Stimmungen zu unterdrücken. Eine Gefahr vor der Schmidt ausdrücklich warnt.

Google dürfte sich der zwiespältigen Auffassung dieser Dienstreise wohl im Klaren gewesen sein. Der mehrtägige Besuch wurde daher auch als Botschaftszeichen vermittelt, und ebenso als Warnung was Informations- und Kommunikationstechnik anrichten kann, verstanden. Dies geschah übrigens vor den Meldungen der letzten Wochen und Monate, bezüglich NSA, PRISM – Überwachungspraktiken aus den USA wohlgemerkt und nicht aus dem Staat der Unterdrückung, nicht aus Nord Korea. Eric Schmidt hätte also gar nicht so weit reisen brauchen, um der Freiheits-Botschaft, den passenden Ausdruck zu verleihen.

Weiterhin interessant ist, das Kim Jong Un inzwischen sein eigenes nordkoreanisches Smartphone, gefertigt in China in der Hand hält. Kürzlich verbreitete Fotos, die den Diktator auf Werksbesichtigung und mit Smartphone zeigen, sollen übrigens bereits im Mai aufgenommen worden sein. Und als Betriebssystem ist Google Android installiert. Ob sich Kim Jong Un die Worte von Eric Schmidt zu Herzen genommen hat, bleibt zumindest zu hoffen, zumindest was die Auslegung von Google Android angeht, sollte es zukünftig heißen: Offenes OS – Offenes Nord Korea.

 

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