Protestbanner: Patentiere Deinen Ar… aber lass Pflanzen und Tiere in Ruhe

Via Commons Wikmedia Author: Usien
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(ARK) Der Gentechnik Konzern Monsanto aus den USA hat es in den letzten Wochen und Monaten immer wieder in die Schlagzeilen geschafft. Besonders Europa steht aktuell im Fokus des Agrarriesen und dessen Bemühungen genetisch veränderte Organismen (GVO) zu patentieren und einzusetzen.

Monsanto spielt ein gefährliches Spiel

Erst zuletzt stellte Monsanto in der Öffentlichkeit klar, man werde sich aus Europa zurückziehen. Das Mühsahl gegen Windmühlen zu kämpfen würde aus unternehmerischer Sicht nichts bringen. Es sah also tatsächlich danach aus, das Europa in nächster Zeit auch ohne gentechnisch optimierte Pflanzen, Saaten, Insekten- und Unkrautvernichtungsmittel auskommen würde. Der Ruf des Unternehmens steht hierzulande stark unter Beschuss, in kaum einem anderen Land ist das öffentliche Interesse so darum bemüht die US-Amerikaner hinter den Landes- und Kontinentgrenzen, zu wissen. Es herrscht eine regelrechte Phobie hinsichtlich veränderter Gene in Lebensmitteln, die durch immer wieder getroffene Aussagen durch Monsanto zu keiner Meinungsumkehr führen.

Der Konzern kauft sich seine Gegner

Erst kürzlich erlangte der Konzern eine besondere Auszeichnung. Die Lebensmittelbranche vergibt einmal jährlich einen Preis, auch Lebensmittel Oskar genannt. Monsanto wurde von der Jury ausgewählt und für den Kampf gegen den weltweiten Hunger belohnt. Gentechnisch optimierte Pflanzen wie Mais sorgen für einen hohen Ertrag. Die Ernte dient dazu gegen den weltweiten Hunger vorzugehen, so die gerne genutzte Begründung seitens des Konzerns. Wie einfach die wahren Bestrebungen dann doch zu durchblicken sind, ist zu erkennen, wenn Kritiker und Schutzgemeinschaften, Journalisten und Verbraucher, hinter das informationsdurchlässige Gerüst des Konzerns blicken. So etwa bei der Preisverleihung, deren Gremium durch die langjährige Unterstützung (Spenden) durch Monsanto finanziert wurde.

Kontrolle auch über das Tierreich. Monsanto versucht durch Patente die Rechte über Lebensmittel an sich zu binden, um Macht zu gewinnen, selbst das Tierreich soll genetisch verändert werden.

Ohnehin versucht sich das Großunternehmen durch immer wieder hochgesetzte “Ethische Bemühungen“ von seiner eigenen Vergangenheit reinzuwaschen. Dokumentationen und Berichte, öffentlich zugängliches Informationsmaterial legen die Machenschaften des Gentechnik Konzerns frei, ohne dass Monsanto etwas dagegen unternehmen kann. Dennoch, die öffentliche Darstellung als Unternehmen mit weitreichenden Prinzipien gelingt immer wieder. Nun möchte ausgerechnet ein Hauptverursacher des Bienensterbens die Lösung für die damit einhergehenden Probleme sorgen, denn, sterben die Bienen, dann sterben auch wir. Uns fehlt dann deren unglaublich weitreichende Bestäubungsarbeit für uns wichtige Pflanzen. Das Greenpeace Magazin beschreibt, wie Monsanto mit deren Gentechnik gegen das Bienensterben vorgehen möchte. Die durch die Varroa Milbe geschwächten Bienen sterben in riesigen Mengen. Die Verbreitung dieser gefährlichen Milbe steht zumindest im indirekten Zusammenhang mit Konzernen wie Monsanto, denn der Einsatz von Insekten und Unkrautvernichtungsmitteln steht ganz oben auf deren Produktpalette. Während die Bienen durch das Insektenschutzmittel förmlich verhungern und geschwächt werden, können Parasiten wie die Varroa Milben den Organismus besetzen, das Blut der Bienen anzapfen und so die Tiere töten.

By Harry meschke dy sahib (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
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Es dauerte lange Zeit bis Wissenschaftler und Forscher überhaupt auf die Erklärung kamen, was mit den Bienen geschehen war. Zuvor war das seit einigen Jahren fortschreitende Bienensterben noch völlig unklar. Innerhalb kürzester Zeit starben mehr und mehr Bienenvölker, ohne dass es irgendeine Möglichkeit gegeben hatte, einzuschreiten. Diese Entwicklung machte einigen Menschen Angst und zeigte, wie machtlos der Mensch doch sein kann und wie wichtig eine gewisse Harmonie oder ein Gleichgewicht in der gesamten Ökologie ist. Inzwischen weiß man, dass die Kombination aus Insektenschutzmitteln und Parasiten für das Bienensterben verantwortlich ist. Jetzt gab Monsanto bekannt, ein geeignetes Mittel gefunden zu haben, das wenn es den Bienen verabreicht, zu einer Umkehr führen würde. Die Varroa Milbe würde sterben, die Bienenvölker könnten wieder wachsen. Der Ansatz klingt natürlich vielversprechend und doch ist auch hierbei die Handschrift des Agrarkonzerns deutlich zu erkennen. Mit einem genetisch gezüchteten Mittel möchte Monsanto seinen Wirkungskreis vergrößern. Es beginnt bei genetisch veränderten Pflanzen, führt über Pflanzenschutzmittel, also Insekten und Unkrautvernichter, deren Wirkung natürlich optimiert wurde und die Genpflanze selbst weiter wachsen lässt. Als weitere Rubrik versucht Monsanto nun also auch die Insekten zu selektieren. Die Biene soll Leben, der Käfer, der die optimierte Ernte dezimiert, muss aber sterben. Letztlich erhält der Konzern die komplette Macht über ein Gut, was uns allen gehört. Viele sehen bei der Kontrolle über die Lebensmittel auch den Schlüssel der Macht und der Kontrolle.

Agrarherrschaft in den USA

In einigen Gebieten der Erde praktiziert Monsanto bereits seine Macht. Das Wirken innerhalb der USA, der Farmgebiete gleicht einer strikten Kontrolle. Farmer werden mit Monsanto Produkten versorgt aber ebenso auch kontrolliert und überwacht. Der Verkauf von genetisch verändertem Mais bedeutet für die Farmer zuerst die Aussicht nach mehr Ernte bei weniger Aufwand. Das geschieht, weil der Farmer mit dem Saatgut auch die passenden Pflanzenschutzmittel kauft. Beides ist gentechnisch so aufeinander abgestimmt, dass ein hoher Ernteertrag zustande kommen kann. Allerdings verpflichtet sich der Farmer aber auch vertraglich dazu, jede Saison neues Saatgut und neues Pflanzenschutzmittel zu kaufen. Es ist verboten, Ernteüberschüsse zurückzuhalten und im Folgejahr erneut auszusehen. Die Zuwiderhandlung dieser Vertragsklauseln führt Strafen mit sich. Monsanto schreckt nicht davor zurück, seine Interessen durchzusetzen. Farmen verlieren dann auch ihren Besitz und sind wirtschaftlich ruiniert. Die sonst so gerne Gutmenschen-Manier die Monsanto gerne zelebriert verliert angesichts solcher Geschäftspraktiken seine Wirkung. Der Konzern greift nach der Macht. Nicht umsonst wird Monsanto auch als Krake bezeichnet.

By User:Gerhard Elsner (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)], via Wikimedia Commons
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Eine Art der Kriegsführung. Unternehmen wie Monsanto versuchen durch die Unterwanderung mittels Lebensmittelanbau Länder und Kontinente, zu erobern.

Aber auch außerhalb der USA wird der Konzern immer mächtiger. Südamerika ist fest im Griff und als Nächstes soll Europa eingenommen werden. Wir bekommen deren Bemühungen und Geschäftspraktiken immer deutlicher mit. Wie bereits erwähnt, erteilte das Unternehmen den eigenen Bemühungen ein Ende, zumindest öffentlich. Im Hintergrund greift aber bereits die übliche Taktik, die Zielsetzung hinten herum durchzuführen. Denn eines muss der Bürger begreifen. Europa ist klein, Deutschland noch viel kleiner und die Meinung einzelner Interessengruppen so winzig, dass diese getrost umgangen werden kann. Die Lobbyisten der Agrarwirtschaft hingegen sind groß. Sie besitzen Macht, die Politiker der EU zu überzeugen, ihre Interessen wahrzunehmen.

Europa ist das nächste Ziel und unsere Regierung fügt sich der Lobby aus Brüssel und den USA. Monsanto kann kommen.

Der Freihandelspakt wird den Bestrebungen von Monsanto sehr nützlich sein. US Präsident Obama arbeitet eng mit den Gentechnikkonzernen zusammen und kann sich im Gegenzug deren Unterstützung in der Politik sicher sein. Das Produkt dieser Zusammenarbeit aufseiten der USA wird ganz sicher Teil der Forderungen gegenüber mit Europa sein. Die USA werden Monsanto und andere Gentechnik Konzerne die Türen nach Europa öffnen und kein EU-Wächter wird dies letztlich verhindern können.

Dass es nun so weit ist, zeigt ein Bericht von Marlies Uken auf Zeit.de. Hier erfahren die Leser, das Monsanto bereits kurz vor der Einfuhr einer stark gentechnisch aufbereiteten Maissorte steht. SmartTax heißt die Sorte, die bereits in den USA angebaut wird. Dieser Mais, der hohen Ertrag verspricht. Der Mais, der die Farmer mit Knebelverträgen an Monsanto fesselt und der Mais, der dazu beiträgt, dass ganze Insektenvölker aussterben, obwohl wir diese doch im eigenen Interesse so stark benötigen. Aktuell darf dieser genetisch veränderte Mais zwar auch weiterhin nicht für den Menschen als Lebensmittel angebaut werden, dafür aber als Futtermittel für Nutztiere, deren Fleisch oder Milch als Lebensmittelerzeugnisse auf den Tellern vieler Deutschen landet. Das Monsanto mit kleinen unbeirrbaren Schritten bis zu den eigenen global ausgerichteten Zielen schreitet ist längst bekannt und ebenso, dass die Opfer aus der Politik und dem Lebensmittelanbau einmal in den Fängen gehalten, so schnell nicht mehr losgelassen werden.

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